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19 - Alexanderstraße, Peterstraße

Widerstand gegen die Nazis

Wie in anderen Teilen Deutschlands gingen in Aachen verschiedene Formen des Widerstands gegen die Nationalsozialisten hauptsächlich von ehemaligen Mitgliedern von SPD, KPD und Gewerkschaften aus. Die Organisationen der Arbeiterbewegung waren es auch, gegen die sich die ersten Verhaftungswellen nach der Regierungsübergabe an die Nationalsozialisten richteten. Aus diesen politischen Strukturen entwickelten sich Initiativen und Widerstandsgruppen, um Kontakt zu Antifaschist*innen im Ausland herzustellen. Im Laufe der weiteren Entwicklung der NS-Herrschaft fanden im Aachener Raum viele Menschen aus ihrem katholischen Glaubens heraus zum oppositionellen Verhalten.

Das Viertel Alexanderstraße/Peterstraße war zur Zeit der Weimarer Republik von starker Armut geprägt und galt als das 'rote Viertel' in Aachen. Die KPD war in dem Viertel fest verankert. Der Unterbezirk der KPD Aachen hatte hier seine Geschäftsstelle ebenso saß hier die Redaktion der Aachener Arbeiter-Zeitung. Die Kommunist*innen führten in der Peterstraße eine Buchhandlung. Schon während der Weimarer Zeit gab es hier immer wieder Auseinandersetzungen zwischen Kommunisten und Nationalsozialisten. So veranstalteten beispielsweise am 17. Juni 1932 die Aachener Nationalsozialisten eine Versammlung und zogen auf dem Weg zu dieser in Gruppen durch die Alexanderstraße. Dort hatten sich „etwa 5-600 Menschen angesammelt, die teils aus Neugierigen, teils aus Kommunisten bestanden.“ Dort kam es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen den Gruppen: "In der Peterstraße mußte ein Nationalsozialist in die Kirche flüchten, aus der er nachher unter polizeilicher Bedeckung weggebracht wurde."[1]

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten kam es zu Razzien und Verhaftungen in dem Viertel. Auch versuchten die Nationalsozialisten hier ihre Parteistrukturen zu verankern, um das kommunistische Milieu zurückzudrängen. Der Sitz der Deutschen Arbeitsfront (DAF) in Aachen wurde deshalb in die Peterstraße gelegt. Trotzdem gab es hier Widerstandsnetzwerke, die sich dem Nationalsozialismus widersetzten und damals wichtige Aufgaben erfüllten:

-Information der Bevölkerung durch Flugblätter

-Einfuhr illegalen Materials über die Grenze nach Aachen

-Fluchthilfe für Verfolgte über die Grenze ins sichere Ausland

-Aufbau von zuvor verbotenen Parteienstrukturen

 

[1] o. A.: Zusammenstöße zwischen Nazi und Kommunisten, in: Echo der Gegenwart, 18.6.1932.

Ergänzende Literatur:

Küppers, Jürgen: Widerstand und Verfolgung von KPD und SPD im Raum Aachen von 1933-1944, Sammlung vhs Aachen.

Zeitzeugeninterview von Herrn Dr. Josef Ruhrmann und Yvonne Hugot mit Hein Kolberg, 1998, Sammlung vhs Aachen.

DGB-Region NRW Süd West (Hrsg.): Hein Kolberg. Ein Gewerkschafter erinnert sich (DVD), Aachen 2011.

DGB-Bildungswerk NRW e.V. (Hrsg.): „Schafft die Einheit“. Aachen 1945:  Die freien deutschen Gewerkschaften werden gegründet, Essen 2005.

    

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