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23 - Oppenhoffallee, Denkmal

Franz Oppenhoff

Franz Oppenhoff wurde 1902 geboren. Er stammte aus einer gut bürgerlichen, katholischen Aachener Familie. Nach einer kaufmännischen Ausbildung studierte er Jura und ließ sich Ende 1932 in Aachen als Rechtsanwalt nieder. Er geriet nach der Regierungsübergabe an die Nationalsozialisten immer stärker in Konflikt mit der NSDAP, weil er bei verschiedenen Gelegenheiten das Bistum Aachen in Prozessen, die von den Nazis gegen Geistliche inszeniert wurden, vertrat. Die Kirchenzeitung veröffentlichte 1937 eine Erklärung des Papstes, in der dieser sich kritisch über die Lage der katholischen Kirche in Deutschland geäußert hatte. Daraufhin sollte der Verlag der Zeitung geschlossen werden. Oppenhoff vertrat den Besitzer vor Gericht, was ihn für die Nazis besonders verhasst machte.

Durch gute Beziehungen schaffte er es, dass er im 2. Weltkrieg nicht in die Wehrmacht musste, sondern als kaufmännischer Direktor bei dem wichtigen Rüstungsbetrieb Veltrup in Aachen arbeiten konnte. Als die amerikanischen Truppen Aachen im Oktober 1944 einnahmen, setzten diese kurze Zeit danach Franz Oppenhoff auf Vorschlag des Aachener Bischofs als Oberbürgermeister ein.

„Es gibt nichts mehr zu verwalten, alles und jedes ist neu zu erarbeiten. Die Aufgabe scheint hoffnungslos und geht fast über unsere Kraft,“ so äußerte sich Oppenhoff kurz nach seiner Amtsübernahme. Obwohl der Name des neuen Aachener Oberbürgermeisters von den Amerikanern nicht bekannt gegeben worden war, erfuhr ihn die Naziführung im fernen Berlin. Sie betrachteten Oppenhoff als Verräter und entsendeten ein sogenanntes Wehrwolfkommando, das Oppenhoff ermorden sollte. Die fünf Mitglieder dieses Kommandos, von denen zwei ortskundige Mitarbeiter der Aachener Staatspolizeistelle waren, sprangen nachts mit dem Fallschirm in der Nähe von Aachen ab.

Am 25. März 1945 wurde Franz Oppenhoff von diesem Wehrwolfkommando vor seinem Haus in der Eupener Straße 249 erschossen. Aachen war damals schon fast ein halbes Jahr im Wiederaufbau, während in Deutschland der Krieg noch bis Mai 1945 weiterging. 1949 und 1952 wurden Prozesse gegen die Mörder geführt, in denen milde Gefängnisstrafen verhängt wurden. Den Tätern wurde strafmildernd die Entlastungsbehauptung angerechnet, dass es ein 'nicht zu erwartendes Maß an Charakterstärke' erfordert hätte, sich dem Befehl zu Oppenhoffs Ermordung zu widersetzen, obwohl Aachen zu dem Zeitpunkt schon fast ein halbes Jahr von den Alliierten befreit gewesen ist. Die juristische Behandlung des Mordfalls Oppenhoff verdeutlicht, wie sehr das Gericht der Selbstschutzbehauptung der Angeklagten folgten. 1954 wurde allen Tatbeteiligten jegliche Reststrafe erlassen.

 

Ergänzende Literatur:

Heer, Hannes: Der Mordfall Oppenhoff. Werwölfe auf den Trümmern des Nazireiches, Dokumentarfilm, WDR 1985.

LAV NRW, Ger. Rep. 0089, Nr. 37.

Padover, Saul K.: Experiment in Germany. The Story of an American Intelligence Officer, New York 1946.

Trees, Wolfgang; Whiting, Charles: Unternehmen Karneval. Der Werwolf-Mord an Aachens Oberbürgermeister Oppenhoff, Aachen 1982.

     

 

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