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  • Stolpersteine
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Limburger Straße 12

Am 24. Juni 2021 wurde auf Initiative von Waltrauf Felsch und Schülerinnen und Schülern des Einhardt-Gymnasiums ein Stolperstein in der Limburger Straße 12 verlegt, der an Hans Rosenberg erinnert. Sie wurden initiiert von Waltraud Felsch und Bettina Baumann für die Arbeitsgruppe "Stolpersteine" am Einhard-Gymnasium.

 

HIER WOHNTE
HANS ROSENBERG
JG. 1906
FLUCHT 1938 HOLLAND
VERHAFTET 1941
1941 ÜBERSTELLT
GEFÄNGNIS AACHEN
DEPORTIERT 1942
AUSCHWITZ
ERMORDET 5.3.1943


 

 


Foto: Holger A. Dux (2021)
 

Hans Rosenberg wurde am 3. Juni 1906 in Aachen als Sohn von Emil Rosenberg und Anna Rosenberg (geb. Amsberg) geboren. Emil Rosenberg war Inhaber der Firma L. Rosenberg jr. Tuchgroßhandlung und Tuchversand in der Bahnhofstraße 24/26 in Aachen und Hans Rosenberg stieg als Kaufmann in die elterliche Fima ein.

Am 21. November 1934 heiratete er Marianne Rosenthal, die Tochter des Ehepaares Gertrud und Adolf Rosenthal (für die beiden wurde im Frühjahr 2020 in der Frankenberger Straße jeweils ein Stolperstein verlegt).

Marianne und Hans Rosenberg hatten zwei Kinder, Peter und Tom, geb. 1936 bzw. 1938. Aufgrund der Aberkennung der Bürgerrechte für Deutsche mit jüdischen Wurzeln (Nürnberger Gesetze 1935) beschlossen die Eltern, dass ihre Kinder in England geboren werden sollten, um die britische Staatsangehörigkeit zu bekommen. Deshalb ging Marianne, die vor der Heirat für ein Jahr Au-pair in London gewesen war, zum Ende der Schwangerschaften jeweils bis nach der Geburt nach London.

Hans und Marianne Rosenberg bezogen nach ihrer Heirat eine Wohnung in der Beseler Straße 12 (heute Limburger Straße 12). Jedoch verstarb Marianne am 5. Juli 1938 an den Folgen eines Autounfalls. Nach der Reichspogromnacht im November 1938 verließ Hans Rosenberg Aachen und suchte in Amsterdam eine Wohnung und eine Pflegemutter für seine Kinder.

 

Sein Vater Emil Rosenberg, der am 5.12.1936 starb, hatte am 7. September 1923 in der holländischen Stadt Lochen den Im- und Exportbetrieb Hakko gegründet, der später nach Amsterdam umsiedelte. Vermutlich hat die Tatsache, dass er Inhaber eines Betriebes in Amsterdam war, Hans Rosenberg die Auswanderung in die Niederlande erleichtert.

Hans Rosenberg wurde im Februar 1941 von der Gestapo verhaftet und nach Aachen überstellt, wo er wegen Devisenschmuggels zu einem Jahr Gefängnis verurteilt wurde. Sein Geschäftsführer, ein alter Freund der Familie aus Aachen hatte ihn verraten.

Als die Schwiegereltern Rosenthal ihren Schwiegersohn am angekündigten Tag der Freilassung am Gefängnis abholen wollten, erfuhren sie, dass er am Tag zuvor nach Auschwitz deportiert worden war. Am 5. März 1943 wurde Hans Rosenthal in Auschwitz ermordet.

Die beiden Jungen Peter und Tom Rosenberg blieben in Amsterdam zunächst in der Obhut ihrer Pflegemutter Hanni Battefeld, die nach dem Kriege auch ihr Vormund wurde. Die Voraussicht der Eltern hat den Kindern das Leben gerettet. Denn im März 1944 wurden Peter und Tom Rosenberg in Amsterdam verhaftet und im Hauptsitz der Gestapo bis zu einem geplanten Transport in ein Vernichtungslager festgehalten. Durch das Eingreifen von Hanni Battefeld und mit Hilfe des Roten Kreuzes wurden sie wegen ihrer englischen Staatsangehörigkeit vor dem Tod gerettet und in das Internierungslager Liebenau bei Konstanz am Bodensee gebracht. Hanni Battefeld hörte dann nichts mehr von ihren Pflegesöhnen, bis sie am 15. Juli 1945 mitten in der Nacht von der Fremdenpolizei zu ihr gebracht wurden, die Jungen waren am 9. Mai 1945 in Liebenau befreit worden.

(Den Text verfasste die Klasse 9d des Einhard Gymnasiums Aachen)


 

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